Der Vorstand und die Mitglieder des Vienna Economic Forum haben die Ehre und die Freude gehabt, beim 19. Vienna Economic Forum – Vienna Future Dialogue 2022 unter dem Motto „Wirtschaft trifft Politik in schwierigen und unsicheren Zeiten“ im Raiffeisen Bank International in Wien, am 14. November 2022, die eingeladenen Gäste, hochrangigen Entscheidungsträger aus Wirtschaft und Politik aus 22 Ländern begrüßen zu dürfen.
Die Konferenz wurde von Herr Botschafter a.D Victor Jackovich, Präsident, Jackovich International LLC, USA und Vorstandsmitglied des Vienna Economic Forum moderiert.
In seiner Eröffnungsrede der ersten Session: „Can the Economy be a Driving Force in Difficult and Uncertain Times“ begrüßte der VEF-Präsident DI Peter Umundum, Vorstand „Paket & Logistik“ der Österreichischen Post AG die zahlreichen Teilnehmer vor Ort und online und hat über die Bedeutung einer starken Zusammenarbeit, gerade in diesen schwierigen und unsicheren Zeiten gesprochen. Präsident Umundum betonte, dass das Vienna Economic Forum für unsere Schwerpunktregion eine Plattform für Kommunikation und Zusammenarbeit sei. Damit hat er die Teilnehmer eingeladen, diese wichtige Gegebenheit zu ihrem Nutzen zu machen.
Bei seiner Begrüßung und seinem Input hat der Gastgeber, Mag. Peter Lennkh, Mitglied des Management Boards, Corporate Banking, Raiffeisen Bank International AG, (RBI), Vorstandsmitglied des Vienna Economic Forum gesagt, dass, angesichts dieser aktuellen Krise und der vorherrschenden Unsicherheit, die europäische Politik ehrgeizige Maßnahmen ergreifen muss, um die wirtschaftliche Aktivität unseres Kontinents zu unterstützen und letztendlich unser westliches Demokratie- und Lebensmodell zu sichern.
In Ihrem Video-Impuls Statement betonte I.E. Frau Mariya Gabriel, EU-Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend die Lehren aus dem vergangenen Jahrhundert in Europa, nämlich dass die wirtschaftliche Zusammenarbeit funktioniert. Sie hat über die Bedeutung und die zahlreichen Erfolge der Zusammenarbeit der Balkanländer im Bereich der Digitalisierung sowie über die wichtige Rolle dieser Zusammenarbeit gesprochen. Ihre zentrale Botschaft lautete: „Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg“.
In ihrer Insight sprach die VEF- Generalsekretärin, Botschafterin a.D. Dr. Elena Kirtcheva darüber, wie wichtig es sei, der VEF-Vision des Aufbaus eines „Gemeinsamen Wirtschaftsraums von der Adria bis zum Schwarzen Meer“ treu zu bleiben, besonders in diesen schwierigen und unsicheren Zeiten. Sie gab dem Publikum einige Negativ- (aufgegebenes Nabucco-Projekt) und Positivbeispiele (Griechenland-Bulgarien Interconnector) aus der Vergangenheit und erinnerte an die Notwendigkeit, sich in Zeiten wie diesen auf die regionale Zusammenarbeit und die Umsetzung langfristiger Projekte zu konzentrieren, die der VEF-Region und Europa neue Optionen bieten könnten.
Botschafter a.D. Victor Jackovich hat die zweite Session “Securing Regional Economic Development in an Insecure Environment. How to Manage the Challenges under the Pressure of the Reality” angekündigt und S.E. Herr Albin Kurti, Premierminister von Kosovo und Patron des Vienna Economic Forum eingeladen, seine Keynote zu halten.
S.E. Premierminister Kurti hat seine Überzeugung zum Ausdruck gebracht, dass unsere regionale Wirtschaftsentwicklung davon abhängt, dass sich jedes einzelne Land des Westbalkans demokratischen Werten und Bestrebungen zur EU-Mitgliedschaft annähert. Die globale Pandemie und der darauffolgende Krieg in der Ukraine haben die demokratischen Entscheidungsträger und die Unternehmen aller Größen in den letzten zwei Jahren eine wichtige Lektion gelehrt: Es ist nicht nur eine absolute Notwendigkeit, Produktion und andere Dienstleistungen in geografisch näher gelegenen Regionen zu verlagern, sondern unsere Volkswirtschaften gleichermaßen auf solide Marktprinzipien und demokratische Werte zu stützen, um widerstandsfähig zu sein. Interesse und Werte gehen Hand in Hand.
Herr Djordje Radulovic, außenpolitischer Berater des Premierministers und ehemaligen Außenministers von Montenegro, erklärte, dass der beste Weg zur Bewältigung der heutigen Herausforderungen der Weg der europäischen Integration und der regionalen Zusammenarbeit ist. Mag. Peter Höfinger, Vorstandsmitglied der Vienna Insurance Group AG und Vizepräsident des Vienna Economic Forum, erklärte, dass wir in eine multipolare Welt eintreten, die viele der in der Vergangenheit verwendeten Mechanismen der Globalisierung verändern wird. Diese führt durch mehr Regionalisierung und Zusammenarbeit zwischen den Regionen. Dabei hob er die Bedeutung einer angepassten Lieferkette hervor. Mag. Thomas Arnoldner, CEO der A1 Telekom Austria Group, Mitglied des VEF-Vorstands, betonte, dass wir die Rolle der Technologie bei der Bewältigung der anhaltenden Krisen nicht unterschätzen dürfen. Es gilt: wer die Technologien beherrscht und am besten einsetzt, wird als Sieger aus diesen Krisen hervorgehen. Dr. Stephan Pachinger, LL.M, Partner, Freshfields Bruckhaus Deringer, Mitglied des VEF-Vorstands sprach über die Gefahren und Risiken eines nicht harmonisierten und fragmentierten Rechtsrahmens, wie er heute sichtbar und erlebbar ist.
In seiner Videobotschaft wies der EU-Kommissar für Nachbarschaft und Erweiterung S.E. Olivér Várhelyi darauf hin, dass das diesjährige Vienna Economic Forum zu einem kritischen Zeitpunkt für Europa und die Region komme.
Angesichts der beispiellosen Krise, die vor zwei Jahren durch die globale Pandemie verursacht wurde, und des aktuellen Angriffskriegs gegen Ukraine, der die Lage durch das Anheizen der globalen Inflation, die zunehmende geopolitische Fragmentierung und die Herausforderung der makroökonomischen Stabilität weiter verschlechtert hat, ging Kommissar Várhelyi auf die Auswirkungen dieser politischen und wirtschaftlichen Veränderungen in der EU-Nachbarschaft und in den Ländern des westlichen Balkans ein. Er betonte, dass der Krieg die EU und die Nachbarländer näher zusammengebracht hat und dass die sich ändernde geopolitische Situation die EU-Erweiterungs- und Nachbarschaftspolitik gestärkt hat!
Kommissar Várhelyi schloss seine Rede mit der Betonung, dass die Stärkung der Bindungen zwischen der EU und dem Westbalkan in dieser neuen geopolitischen Realität unverzichtbar sei. Er wies darauf hin, dass die Region bestehende Strategien überdenken und neue Möglichkeiten wie Nearshoring weiter ausloten müsse, um Investitionen anzuziehen.
Die darauffolgende Q and A Session sorgte für rege Diskussionen und Gedankenaustausch mit den hohen Repräsentanten der regionalen und europäischen Politik sowie den hochrangigen Vertretern der österreichischen, regionalen, europäischen und internationalen Wirtschaft.
Die dritte Session begann mit dem Video-Keynote-Statement von Frau Dr. Lilyana Pavlova, Vizepräsidentin der Europäischen Investitionsbank (EIB) zum Thema: „Enhanced Cooperation between the Regional Economy and Politics – what is the right Way?“. Dr. Pavlova hat die Bedeutung des Vienna Economic Forum als Plattform betont, die regionale Zusammenarbeit, wirtschaftliche Bindungen und Solidarität fördert. Sie wies darauf hin, dass wir mehr denn je unsere Kräfte in Richtung eines nachhaltigen und wohlhabenden Europas bündeln müssen.
Vizepräsidentin Pavlova sprach über das Bestreben der EIB, die Nachbarschafts- und Erweiterungsländer zu unterstützen, indem Anfang dieses Jahres eine eigene Zweigstelle EIB Global für die Operationen der Bank außerhalb der EU eröffnet wird. Diese Zweigstelle soll als dedizierter Arm dienen, um durch Verstärkung der lokalen Präsenz der EIB bei der Umstellung des Betriebsmodells zu assistieren und so der Region zu helfen, von der jüngsten EU-Initiative Global Gateway zu profitieren.
Zum Schluss sagte die EIB-Vizepräsidentin Dr. Pavlova, dass in diesen schwierigen Zeiten für die Welt, die die Grundlagen unseres Lebens und unserer Wirtschaft zu erschüttern drohen, der einzige Weg nach vorne darin besteht, alle Aktivitäten voranzutreiben, die eine nachhaltige Zukunft für alle gewährleisten. Die EIB-Gruppe kann zusammen mit der Europäischen Kommission und anderen lokalen Partnern eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung der Energiesicherheit, der grünen Wende und der Wettbewerbsfähigkeit der regionalen Wirtschaft spielen.
Herr Ahmet Burak Dağlıoğlu, Präsident von Presidency of the Republic of Türkiye Investment Office und Vorstandsmitglied des Vienna Economic Forum hat die zweite Keynote gehalten. Er hat über die steigende Bedeutung regionaler Zusammenarbeit in Zeiten der Deglobalisierung gesprochen. Er betonte, dass nicht nur die politische oder wirtschaftliche Zusammenarbeit von Bedeutung sei, wenn wir über regionale Zusammenarbeit sprechen, sondern auch die Zusammenarbeit in Logistik und Infrastruktur für die Resilienz der Lieferketten wichtig sei. Daher müssen wir in verschiedenen anderen Bereichen der regionalen Zusammenarbeit denken und handeln.
Er betonte die vielen Herausforderungen, mit denen wir konfrontiert sind und die den Fokus von unserer Region ablenken. Wir müssen das genossenschaftliche Umfeld am Leben erhalten, um eine robuste Geografie mit politischen Feldern in Bezug auf Wirtschaft, Handels- und Investitionsbeziehungen zu haben. Alle beteiligten Interessengruppen müssen Entscheidungen auch unter Berücksichtigung des Wohlergehens anderer treffen.
In seinen Schlussbemerkungen forderte er alle Länder auf, sich an den internationalen Diskussionen zu beteiligen, und forderte die Entwicklung inklusiverer Politiken und inklusiver Mechanismen für die globalen Entscheidungsprozesse. Er betonte das Motto des Investment Office „Türkiye ist Ihr belastbarer Partner in Ihren Unternehmen“.
Dr. Achim Kaspar, Mitglied des Vorstandes, COO, Verbund AG, Vice-Präsident des Vienna Economic Forum hat davon gesprochen, dass die Energiepolitik das richtige Beispiel für die Zusammenarbeit in Europa auf der globalen Ebene darstellt. Energie ist von höchster Bedeutung für eine nachhaltige Entwicklung. Frau Dr. Nina Drakic, Präsidentin der Wirtschaftskammer Montenegro, VEF-Vorstandsmitglied, hat einen Überblick über die traditionellen Herausforderungen angeboten, mit denen die Wirtschaft konfrontiert ist, sowie auf die Verstärkungseffekte der aktuellen Herausforderungen gezeigt. Dr. Drakic brachte ihre Überzeugung zum Ausdruck, dass wir verpflichtet sind, zu verlangen, dass die Ansichten der Geschäftswelt den Entscheidungsträgern nähergebracht werden. Herr Burak Bilge, CEO von Austria Card Türkiye und Präsident von Türkiye-Austria Business Council im Board of Foreign Economic Relations of Türkiye (DEIK), strategischer Partner des Vienna Economic Forum, äußerte sich zur Bedeutung der logistischen Zusammenarbeit und des Nearshorings sowie zur wichtigen Rolle, die Türkiye in diesen Bereichen bereits spielt und in den kommenden Jahren noch spielen wird. Außerdem betonte er das enorme Potenzial von Start-ups in der zukünftigen Zusammenarbeit. Mag. Teodora Georgieva, Executive Officer und Vorstandsmitglied von ICGB AD Gas Interconnector Griechenland – Bulgarien teilte die Erfolgsgeschichte von der Gründung der Kooperation bis zur Realisierung des Gas Interconnectors, insbesondere in diesen äußerst herausfordernden Zeiten. Sie betonte die strategische Rolle dieses beeindruckenden Projekts und nannte es „das Game-Changer für die Region“, das Optionen nicht nur für die beiden Länder, sondern auch für die gesamte Region bietet. Dr. Gabriel Lansky, Partner, Lansky, Ganzger, Goeth, Frankl + Partner (LGP), VEF-Vorstandsmitglied, sprach über die Zusammenarbeit nicht nur auf regionaler Ebene, sondern auch global und betonte die Auswirkungen, die die aktuellen Ereignisse auf die Weltwirtschaft haben. Er forderte das Publikum auf, einige zum Nachdenken anregende Aspekte der vielen Implikationen und Auswirkungen der Aktionen zu betrachten, die derzeit infolge des Krieges in der Ukraine in Kraft sind. Dr. Nikolay Tsenkov, Manager des Städtischen Garantiefonds der Stadt Sofia und Mitglied des VEF-Vorstands sprach über die Bedeutung der Geografie der Länder und die Möglichkeiten, die sie bietet. Er brachte seine Ansicht zum Ausdruck, dass in der gegenwärtigen Situation die regionale Zusammenarbeit im Vordergrund stehen sollte, die nicht nur eine Zusammenarbeit auf wirtschaftlicher oder politischer Ebene bietet, sondern die Länder auch auf kultureller und traditioneller Ebene verbindet.
In ihren Insights erklärte Frau Velina Tchakarova, M.A., Direktorin, Österreichisches Institut für Europa- und Sicherheitspolitik (AIES), dass Ungewissheit oftmals die einzige Gewissheit ist. Veränderung ist die einzige Konstante im Leben.
Sie wies auf mehrere Trends hin, die ihrer Ansicht nach sowohl für die EU-Institutionen als auch für die Unternehmen gleichermaßen wichtig seien und sich wiederum auf das Leben der Bürger auswirken würden. Sie erwähnte die Auswirkungen der Globalisierung und betonte die Spaltung des globalen Systems als einen äußerst wichtigen Megatrend, dessen Entwicklung die globalen Moden und das globale Wohlergehen stark beeinflussen würde.
In ihren abschließenden Bemerkungen stellte sie fest, dass viele Länder in gewisser Hinsicht in der Lage seien, geoökonomische Mittel zur Waffe zu machen. Wir müssen vorsichtig sein und Unternehmen müssen ein klares Verständnis für die geopolitischen und geoökonomischen Risiken entwickeln, die direkt mit dem Verhalten von Staaten und Organisationen mit großer internationaler Bedeutung verbunden sind. Als Lehre aus den vorangegangenen industriellen Revolutionen wurde schließlich die Macht, die aus dem Weg der industriellen Revolution als Sieger hervorging, auch zur Weltmacht.
Am Ende der dritten Session gab der Moderator Botschafter Dr. Victor Jackovich, Präsident von Jackovich International LLC, USA und Vorstandsmitglied des Vienna Economic Forum, einen außergewöhnlichen Überblick über das 19. Vienna Economic Forum – Vienna Future Dialogue 2022, über die vielen interessanten Statements, Beiträge und Beobachtungen der hochkarätigen Teilnehmer und Referenten, sowie über die Fülle an Ereignissen, die die VEF-Region derzeit bewegen.
Die Auszeichnung „Country Partner of the Year 2022“ wurde dem Mitgliedsland, der Republik Türkiye für die langjährige, hervorragende Zusammenarbeit verliehen. Die Auszeichnung wurde von Herrn Ahmet Burak DAĞLIOĞLU, Präsident der Präsidentschaft der Republik Türkei Investment Office entgegengenommen.
Beim anschließenden Mittagessen hatten die Teilnehmer und Gäste die Möglichkeit, sich in einer informellen und freundlichen Atmosphäre intensiv auszutauschen, bestehende Kontakte zu pflegen und neue aufzunehmen.
Das anschließende Echo war überaus positiv.
Das Vienna Economic Forum dankt allen Mitgliedern, Partnern und Freunden für die konstante Unterstützung, die uns weiter antreibt, größere Ziele zu erreichen und unseren Horizont zu erweitern.
Besonderer Dank geht an: A1 Telekom Austria Group, AFRY Management Consulting Austria GmbH, AME International GmbH, CANON CEE GmbH, Freshfields Bruckhaus Deringer Rechtsanwälte, Jackovich International LLC, KELAG Kärntner Elektrizitäts AG, LANSKY, GANZGER + Partner, Chamber of Economy of Montenegro, Städtischen Garantiefonds der Stadt Sofia, Novomatic AG, Österreichische Post AG, Präsidentschaft der Republik Türkei Investment Office, Raiffeisen Bank International, Serbischer Wirtschaftsverband, Sopharma PLC, Steiermärkische Bank und Sparkassen AG , Verbund AG, Wiener Versicherung Gruppe, Wien Holding GmbH.
Darüber hinaus möchte Vienna Economic Forum seine Dankbarkeit besonders der Raiffeisen Bank International für die Gastfreundschaft und die starke technische Unterstützung aussprechen.
Das Vienna Economic Forum bedankt sich auch bei Society Magazine.