Vienna Economic Talks – Istanbul Meeting 2022 fanden am 17. Mai 2022 im historischen Dolmabahçe Palace in Istanbul statt.
Vienna Economic Forum ist stolz darauf, die Veranstaltung gemeinsam mit der Presidency of the Republic of Türkiye Investment Office, vertreten durch ihren Präsidenten, Herrn Ahmet Burak Dağlıoğlu, Mitglied des VEF-Vorstands, organisiert zu haben.
Die hochrangigen Teilnehmer – Vertreter der regionalen Politik und der globalen Wirtschaft – trugen maßgeblich zum großen Erfolg der Veranstaltung bei. Die sehr lebhaften Debatten konzentrierten sich auf das spannende Thema: „Wirtschaft als treibende Kraft in schwierigen und unsicheren Zeiten“. Im Rahmen des intensiven Programms wurden die wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit der Türkei und die wirtschaftliche Entwicklung durch Kooperationen diskutiert, einschließlich der Wiederaufbau des VEF-Mitgliedsstaates Ukraine nach dem Krieg.
Vienna Economic Talks – Istanbul Meeting 2022, moderiert von Frau Andrea Sanke, Journalistin und Senior Moderatorin bei TRT Word News in Istanbul, wurde von Botschafterin a.D. Dr. Elena Kirtcheva, Vorstandsmitglied und Generalsekretärin des Vienna Economic Forum, eröffnet, die die langjährige Geschichte und hervorragende Zusammenarbeit zwischen VEF und Invest in Türkiye, von der Organisation des ersten VEF – Istanbul Meeting im Jahr 2007, gefolgt vom VET – Istanbul Meeting im Jahr 2011 und dem Vienna Economic Forum – Meet Turkey in Vienna im Jahr 2012, bis zum Istanbul Meeting 2022 schilderte. Sie sprach auch über die wirtschaftliche und geopolitische Bedeutung der Türkei für die Region sowie über die zukünftige Entwicklung der Zusammenarbeit.
In seiner Eröffnungsrede sprach Herr DI Peter Umundum, Vorstand für Paket und Logistik der Österreichischen Post AG und Präsident des Vienna Economic Forum, über eine neue wirtschaftliche Ära und betonte die Notwendigkeit des Istanbul Meeting 2022. Er sprach darüber, wie die Wirtschaft die Welt verändern und als treibende Kraft in schwierigen und unsicheren Zeiten bei der Bewältigung aller Herausforderungen helfen kann. Dabei betonte er die dringende Notwendigkeit einer verstärkten regionalen Zusammenarbeit und ständiger Konnektivität. DI Umundum brachte die positiven Erfahrungen der Österreichischen Post AG zum Ausdruck, insbesondere im Hinblick auf das gute und stetige Wachstum von ARAS Kargo im Land und die beeindruckende Leistung von 2 Millionen zugestellten Paketen pro Tag im Jahr 2021. Er äußerte über das weitere Potenzial für zukünftige Entwicklungen.
Während der ersten Session: „Exploring Türkiye’s Economic Resilience in an Age of Opportunities and Challenges“ sprach I.E. Frau Mariya Gabriel, EU-Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend, in ihrem Video-Impuls-Statement über das enorme Potenzial, die Talente und die Chancen dieser Region und die seit über zwei Jahrzehnten bestehende fruchtbare Zusammenarbeit zwischen EU und Türkei. Darüber hinaus hob sie die vielen Möglichkeiten, den offenen Zugang und die Chancen hervor, die die EU-Programme Horizont Europa und Erasmus Plus bieten, und wies auf das „Green Erasmus“ hin, das Chancen im Kampf gegen den Klimawandel bietet.
S.E. Herr Hekuran Murati, Minister für Finanzen, Arbeit und Transferleistungen von Republik Kosovo, warf die Frage auf, wie die Wirtschaft widerstandsfähiger gemacht werden könnte, insbesondere im Hinblick auf die COVID-Situation, die Inflation und die Energieknappheit. Zum einen betonte die Notwendigkeit von Finanzspritzen, um die große Lücke zu schließen, die durch die aktuellen Herausforderungen verursacht wird. Zum anderen berichtete Minister Murati über das 10,5% Wachstum von Kosovo im Jahr 2021.
Herr Mehmet Kacir, stellvertretender Minister für Industrie und Technologie der Türkei, erörterte in seiner Ansprache die COVID-Problematik und die Auswirkungen auf die Lieferketten, die Widerstandsfähigkeit in dieser Angelegenheit und die während der Pandemie in die Türkei verlegten Produktionslinien. In den letzten 20 Jahren wurden in der Türkei ausländische Direktinvestitionen in Höhe von über 290 Milliarden US-Dollar getätigt. Die zahlreichen Start-Ups werden von der Regierung kontinuierlich unterstützt. Die Türkei hat tiefe Wurzeln und pflegt produktive Beziehungen zu den Ländern in der Region, was die Bedeutung einer weiteren, noch aktiveren Zusammenarbeit unterstreicht.
Während der lebhaften und produktiven Diskussion unter der Leitung des Moderators, Herrn Auskar Surbakti, Journalist und Senior-Moderator für TRT World News in Istanbul, hob Frau Barbara Hagen, CFO von ARAS Kargo, noch einmal die großartigen Leistungen und die beeindruckende Anzahl von Paketen hervor, die ARAS Kargo während der Pandemie täglich erfolgreich zustellen konnte, und betonte das Jahr 2021 als Rekordjahr. Herr Dr. Gabriel Lansky, Partner, LANSKY, GANZGER, GOETH, FRANKL + Partner (LGP), Österreich, Mitglied des VEF-Vorstands, sprach über den großen Erfolg, den die Kanzlei auf lokaler und internationaler Ebene mit über 200 Anwälten in über 20 Ländern in den Bereichen Investitionen, Finanzen und Handel hat. Dr. Lansky informierte außerdem über das neue Büro in der Türkei. Herr Burak Bilge, CEO von Austria Card Türkiye und Präsident von Türkiye-Austria Business Council im Board of Foreign Economic Relations of Türkiye (DEIK), strategischer Partner des Vienna Economic Forum, sprach über die Präsenz seines Unternehmens in Türkei seit 1996, die von ihm produzierten Smart Cards und die angebotenen digitalen Dienstleistungen. Herr Dr. Hüseyin Gelis, Präsident und CEO von Siemens Türkiye, erläuterte die lange Geschichte von Siemens sowie die Rolle des Unternehmens als Wachstumsplattform in Türkei. Er erörterte die neuen Probleme, mit denen der Markt gegenwärtig konfrontiert ist, und zwar nicht nur die Materialknappheit, sondern auch den Mangel an Arbeitskräften. Der Präsident von Marmara Group Foundation und strategischer Partner des Vienna Economic Forum, Herr Dr. Akkan Suver, hob die langjährige Zusammenarbeit mit dem Vienna Economic Forum hervor und lud zum 25. Eurasian Forum in Istanbul ein.
Zu Beginn der II: Session: „Fostering Economic Development through Local, Regional and International Cooperation“ hatten die hochrangigen Teilnehmer die Gelegenheit, vor allem das Video-Impuls-Statement von Frau Dr. Lilyana Pavlova, Vizepräsidentin der Europäischen Investitionsbank (EIB), zu hören, die über die Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung durch lokale, regionale und internationale Zusammenarbeit sprach und die Notwendigkeit betonte, schneller, gemeinsam und entschlossener zu handeln, um der Welt bei der Bewältigung der aktuellen Herausforderungen zu helfen. Vizepräsidentin Pavlova führte weiter aus, wie die COVID-19 Herausforderungen die Kraft der europäischen Solidarität im Vordergrund gestellt haben, und hob die Mittel in Höhe von 58 Mrd. Euro hervor, die die EIB zur Bekämpfung der negativen wirtschaftlichen und sozialen Folgen bereitgestellt hat. Auf globaler Ebene sind neue Partnerschaften wie zum Beispiel „Invest EU“ der Schlüssel zu einer nachhaltigen Entwicklung.
In seinem Impulsstatement sprach Botschafter Dr. Valentin Inzko, ehemaliger Hoher Repräsentant der Vereinten Nationen und EU-Sonderbeauftragter (HR/EUSR) für Bosnien und Herzegowina, Ehrenmitglied des Vienna Economic Forum, über mehr als 60 Initiativen, die derzeit in der Westbalkanregion aktiv sind, von denen sich einige wiederholen. Er ging auf die Arbeit des Regional Cooperation Council ein, der die CEFTA abgelöst hat, auf den Berlin-Prozess sowie auf die Notwendigkeit, dass die Initiativen nicht nur existieren, sondern auch umgesetzt und verwirklicht werden, was nach Ansicht von Botschafter Dr. Inzko von zentraler Bedeutung ist. Dazu betonte er, dass die Zuwanderung aus dem Balkan dringend gestoppt werden muss.
Der stellvertretende Außenminister der Türkei, Herr Faruk Kaymakci, betonte zu Beginn seiner Grundsatzrede, dass die Türkei den Krieg Russlands ablehne und die Ukraine in allen ihren Bemühungen unterstütze. Er sprach über die künstliche Schaffung des Begriffs Westbalkan, mit dem die Türkei diskriminiert und an den Rand gedrängt wird, während wir eigentlich über Südosteuropa sprechen sollten. Er betonte außerdem die ausgezeichneten Beziehungen zwischen der Türkei und den Ländern des westlichen Balkans – sowohl auf wirtschaftlicher als auch auf politischer Ebene. Er äußerte sich über die EU-Beitrittsperspektive der Türkei und hielt fest, dass sich die beiderseitigen Bemühungen der EU und der Türkei für die Unterstützung der Länder des Balkans gegenseitig ergänzen und verstärken sollten.
Während seiner Teilnahme an der Diskussion wies Herr Pavle Radovanović, Vizepräsident der Wirtschaftskammer von Montenegro und Kooperationspartner des Vienna Economic Forum, auf die Rolle der Wirtschaftskammern bei der Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung hin und betonte die Tatsache, dass sie die „Stimme“ der Wirtschaft darstellen und über die Kapazitäten und das Know-how verfügen, berechtigte Forderungen in konkrete Maßnahmen umzusetzen. Herr Dr. Nikolay Tsenkov, Manager des kommunalen Garantiefonds der Stadt Sofia, Bulgarien, Vorstandsmitglied des Vienna Economic Forum, sprach über die einzigartige Form und Funktion des kommunalen Garantiefonds und seine bedeutende Rolle bei der Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen, sowie über die Bedeutung der Zusammenarbeit, nicht der Rivalität, zwischen den Institutionen. Herr Erdem Acay, CEO der Coşkunöz Holding Türkiye, sprach über die Lieferketten und die anhaltende Rivalität anstelle von Kooperation, das zunehmende Interesse an den VEF-Mitgliedsländern und die Notwendigkeit, sich auf mehrere Bezugsquellen und nicht nur auf eine zu verlassen. Herr Ali Tahan, Head of International Banking and Investor Relations, Vakifbank Türkiye, sprach über die enormen Darlehensbeträge für kleine und mittlere Unternehmen, die Unterstützung für die türkischen Exporteure und die Niederlassungen der Bank in Katar und den USA. Herr Ufuk Cemal Bali, Generaldirektor und Vorstandsmitglied von Intesa Sanpaolo, erläuterte die Aktivitäten der Bank in der Türkei und in den Tochtergesellschaften in der ganzen Welt. Intesa Sanpaolo gehört zu den führenden Banken im Land und in Europa. Er sprach über die zwei wichtigsten Aspekten einer stabilen und zuverlässigen Lieferkette in der Türkei – den geographischen Aspekt und die Bevölkerung.
Am Ende der zweiten Session gab Botschafter Dr. Victor Jackovich, Präsident von Jackovich International LLC, USA und Vorstandsmitglied des Vienna Economic Forum, einen außergewöhnlichen Überblick über die Vienna Economic Talks – Istanbul Meeting 2022 und fasste damit alle interessanten Aussagen, Beiträge und Beobachtungen der vielen hochkarätigen Teilnehmer und Referenten zusammen.
Vienna Economic Forum bedankt sich bei allen Kooperationspartnern für ihre Unterstützung A1 Telekom Austria Group, AFRY AF Pöyry, AME International GmbH, CANON CEE GmbH, Freshfields Bruckhaus Deringer, Jackovich International LLC, Kelag AG, LANSKY, GANZGER, GOETH, FRANKL + Partner (LGP), Chamber of Economy of Montenegro, MUNICIPAL GUARANTEE FUND FOR SME SOFIA, Novomatic AG, Austrian Post AG, The Presidency of the Republic of Türkiye Investment Office, Raiffeisen Bank International, Serbian Association of Economists, Sopharma PLC, Steiermärkische Bank und Sparkassen AG, Verbund AG, Vienna Insurance Group (VIG), Wien Holding GmbH, sowie bei den besonderen Unterstützern der Veranstaltung ARAS Kargo und Ray Sigorta Vienna Insurance Group.